Windpark Horizonte speist erste Energie ins Netz

Nach der technischen Inbetriebnahme des Windparks Horizonte in der chilenischen Atacama-Wüste im Mai 2024 speisen nun die ersten ENERCON-Windenergieanlagen ins chilenische Netz ein. Dadurch wird nicht nur die Energieerzeugung vor Ort gesteigert, sondern auch der Anteil der Windenergie aus erneuerbarer Quelle am chilenischen Energiemix erhöht. Inzwischen wurden nahezu alle Komponenten auf die entlegene Baustelle geliefert und mit 100 montierten Anlagen steht die technische Installation der insgesamt 140 Windenergieanlagen kurz vor dem Abschluss.

Ein Meilenstein für das ENERCON-Team, das den klimatischen und geografischen Herausforderungen des Standorts mit modernstem Aufbauequipment trotzte. Aufgrund starker Winde kamen beispielsweise ein APS-System und windfeste Elektrowinden für die Montage der Rotorblätter zum Einsatz. Dadurch konnten der Installationsplan optimiert und dem geplanten Abschluss der Montagearbeiten bis zum Jahresende zusätzlicher Schwung verliehen werden.

Neben der besonderen Lage des Projektstandorts barg auch die Logistik der Komponenten Herausforderungen für das ENERCON-Team. Zwischenzeitlich stockte die Anlieferung der Bauteile aufgrund fehlender oder unzuverlässiger Polizeieskorten, die in Chile für die Begleitung von Groß- und Schwertransporten verantwortlich sind. Um erhebliche Verzögerungen im Installationsplan zu vermeiden, suchte das ENERCON-Team nach alternativen Lösungen und führte zum Ende des Jahres 2023 privat organisierte Eskorten ein.  

„Wir freuen uns, dass wir durch Gespräche und gemeinsame Anstrengungen die Verzögerungen bei der Komponentenanlieferung nahezu ausgleichen konnten”, so Kay Akanbi, der als ENERCON-Projektleiter von Anfang an beim Horizonte-Projekt beteiligt war. “Das Delivery on Site wird voraussichtlich nur etwa fünf Wochen später als ursprünglich geplant abgeschlossen sein. Eine große Leistung, wenn man bedenkt, dass im letzten Jahr um diese Zeit mangels Polizeieskorten mit einer Verzögerung von zwölf Monaten gerechnet wurde.“

Ein weiterer Aspekt des Projektes ist das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz. Aufgrund der abgeschiedenen Lage Baustelle – rund zwei Stunden von der nächsten Stadt entfernt – wurden gemeinsam mit dem Kunden Colbún besondere Vorkehrungen getroffen, um den Mitarbeitenden von 28 vor Ort tätigen Unternehmen im Notfall eine optimale medizinische Versorgung bieten zu können. So stehen permanent zwei Krankenwagen und ein Hubschrauber am Standort bereit, die bei Notfällen rund um die Uhr verfügbar sind. Ein kürzlich von beiden Teams durchgeführtes Audit bescheinigte eine sehr gute Leistung in Bezug auf das Engagement und die Einsatzbereitschaft der HSE-Teams von ENERCON.

Das Projekt Horizonte erstreckt sich über ein 80 Kilometer langes Wüstengebiet. Die Montageteams sind damit täglich in einem sehr weitläufigen Gebiet unterwegs und benötigen regelmäßig Zugang zu mehr als dreißig Windenergieanlagen, um alle Arbeiten − vom Aufbau bis zur Inbetriebnahme durchführen zu können. Permanent müssen Arbeitsgenehmigungen koordiniert und verwaltet werden. Für den reibungslosen und fehlerfreien Ablauf arbeiten ENERCON und Colbún daher in allen Aspekten der Arbeitsvorbereitung und Beurteilung eng zusammen. Victor Santiago, als Projektleiter bei Colbún für die Entwicklung und den Bau des Windparks Horizonte verantwortlich, erklärt: „Als Colbún liefern wir das Wissen über die Region Antofagasta und Chile, während ENERCON als Produktexperte die Produktion, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Windenergieanlagen übernimmt. Dieses Zusammenwirken von Fachkenntnissen ist der Schlüssel zum Projekterfolg.“  „Allen Herausforderung dieses besonderen Projektes zum Trotz ist das ENERCON-Team weiterhin hochmotiviert, den Energie beizubehalten und Horizonte für den Kunden Colbún bis Ende des Jahres erfolgreich abzuschließen”, so Kay Akanbi.
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