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Global
28
May 2024

Geniale Produktentwicklung als Grundlage für den Unternehmenserfolg

Mit der legendären E-40/500 kW gelang ENERCON in den 1990er Jahren der technologische Durchbruch. Das mit diesem Anlagentyp erstmals eingeführte getriebelose Antriebskonzept kennzeichnet ENERCON-Windturbinen bis heute. Auf ihm basiert auch das neue Topmodell E-175 EP5, das ENERCON derzeit in Serie einführt.

Die Komponenten des „Oldtimers“ sind nicht so leicht zu finden. Etwas versteckt stehen sie auf dem Gelände des Außenlagers im ENERCON Kompetenzzentrum Mechatronic zwischen aktuellen EP3-Maschinenhäusern und -Rotornaben, Material-Containern und Logistik-Equipment. Im Vergleich zu den modernen EP3-Bauteilen wirken Maschinenhaus und Rotorkopf der E-40 fast winzig. Sie verdeutlichen auf beeindruckende Weise die Dimensionen von vier Jahrzehnten technischen Fortschritt in der Windindustrie.

Interviewtermin mit Arno Hildebrand, Head of Turbine Engineering bei der ENERCON R&D.

Wir sind verabredet mit Arno Hildebrand, Head of Turbine Engineering bei der ENERCON R&D, um uns über die E-40 zu unterhalten. Der Ingenieur ist seit 33 Jahren im Unternehmen und gehörte in den 1990er Jahren zum Entwicklungsteam rund um Unternehmensgründer Aloys Wobben, das die E-40 designt hatte – ENERCONs ersten getriebelosen Anlagentyp, der entscheidend zu ENERCONs Erfolgsgeschichte beitrug. ENERCON hält heute noch Hauptkomponenten seiner früheren Anlagentypen für Update-Fälle vor. Eine gute Gelegenheit, sich ein wichtiges Kapitel der Produkthistorie aus nächster Nähe anzuschauen.

Arno Hildebrand war Teil des Entwicklungsteams der E-40 rund um ENERCON-Gründer Aloys Wobben.

„Aloys Wobben hatte früh erkannt, dass das Getriebe viele Probleme mit sich bringt“, erinnert sich Arno Hildebrand. „Ihn hatte genervt, dass dieses Bauteil bei den frühen ENERCON-Maschinen anfällig war. Er hatte sich daher das Ziel gesetzt, das Getriebe aus der Anlage herauszukonstruieren.“ Damals fertigte ENERCON Getriebetypen wie die E-17 oder E-32 in Serie. Das direct drive-Projekt, das für ENERCON wenig später den technologischen Durchbruch bringen sollte, lief parallel unter dem Radar. „Mit der Entwicklung der E-40 war ein kleines Team rund um Aloys Wobben beschäftigt“, erzählt Arno Hildebrand. „Alles war top secret. Auch im Unternehmen durfte keiner wissen, woran wir arbeiteten.“

Die E-40 war die erste ENERCON-Windenergieanlage mit getriebelosem Antriebskonzept.

Der Prototyp wurde 1993 errichtet und als ENERCON die E-40 und das neue Antriebskonzept im selben Jahr auf der Windmesse in Husum präsentierte, war das Interesse riesengroß. Das Originalexponat auf dem Freigelände gehörte zu den meistbesuchten Attraktionen. Auch im Betrieb überzeugte die E-40 die Kunden und entwickelte sich zum Verkaufsschlager. Anlage um Anlage wurde errichtet, zunächst in Norddeutschland, schnell auch darüber hinaus. In Ländern wie Portugal, Brasilien und Indien entstanden Windparks mit dem revolutionären direct drive-Konzept. Im Laufe ihrer Bauzeit wurden von der E-40 weltweit 4.400 Exemplare installiert. Zählt man die auf ihrer Basis weiterentwickelten Turbinentypen E-44, E-48 und E-53 dazu, ergibt sich sogar ein track record von 9.120 Anlagen.

Die E-40 wurde weltweit rund 4.400-mal installiert - auch wie hier in Indien.

„Das Direktantriebskonzept erwies sich als derart zuverlässig und überlegen, dass Aloys Wobben konsequent darauf umstellte“, sagt Arno Hildebrand. „Seitdem gehört der direct drive zur ENERCON-DNA. Bis heute – auch das neue ENERCON-Topmodell E-175 EP5 basiert darauf.“ Allerdings ist heute alles ein paar Nummern größer: Die E-40 hatte 500 kW Nennleistung und 40 Meter Rotordurchmesser. Die E-175 EP5 kommt auf 7 MW und 175 Meter – das 14-Fache der E-40 Leistung und fast das 4,5-Fache ihres Rotordurchmessers.

Neben dem direct drive finden sich in der E-175 EP5 weitere Merkmale, die schon in der E-40 enthalten waren: unter anderem die netzdienlichen Eigenschaften der E-Technik, wie Arno Hildebrand erläutert: „Bei Themen wie Fault Ride Through (FRT) – also der Fähigkeit, Netzfehler zu durchfahren –, Bereitstellung von Blindleistung oder Regelbarkeit des Einspeiseverhaltens am Netz war ENERCON von Anfang an führend. E-Technik und Einspeisesystem der E-175 EP5 stehen ganz in dieser Tradition.“

Auch das neue ENERCON-Topmodell E-175 EP5 basiert auf dem direct drive.

„Ebenso wie das Thema ENERCON Qualität, auf das wir großen Wert legen und mit dem wir uns vom Wettbewerb unterscheiden wollen. Schon Aloys Wobben waren hohe Qualitätsstandards wichtig. Ein Motto von ihm war: ,Mach es etwas dicker, es muss halten!‘“, berichtet Arno Hildebrand. „ENERCON Qualität ist auch für die E-175 EP5 ein entscheidendes Produktmerkmal. Darüber hinaus steckt in der E-175 EP5 jahrzehntelange Erfahrung aus unserer Produkt- und Technologieentwicklung sowie aus unserer Betriebs- und Service-Praxis. Diese Erfahrungen, die wir seit den E-40er-Jahren gemacht haben, sind bei der Entwicklung mit ins neue Produkt eingeflossen.“

Ihr Kontakt für weitere Fragen:

Felix Rehwald

Head of Corporate Communications / Pressesprecher 

Dreekamp 5
26605 Aurich
Deutschland

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